Fast scheint es, als hätten die Bitcoin-Investor:innen die hohen Kursverluste der vergangenen Monate vergessen. Immerhin war die größte Kryptowährung der Welt zuletzt 77 Prozent weniger wert als bei ihrem bisherigen Allzeithoch im November 2021. Jetzt sieht es so aus, als könnte eine neue Rallye starten.
Bitcoin-Kurs kennt 2023 nur eine Richtung
Nachdem der Bitcoin-Kurs Mitte Januar 2023 um gut zehn Prozent nach oben gesprungen war und die Marke von 20.000 US-Dollar hinter sich gelassen hatte, ging es eine Woche später mit einem erneuten Zehn-Prozent-Sprung weiter. In wenigen Tagen lässt sich dann eine erste wirklich positive Bilanz zum Jahresstart ziehen.
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Denn hält der Bitcoin den aktuellen Kurs von rund 23.200 Dollar steht ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn 2023 zu Buche. Damit wäre der Bitcoin so stark in ein neues Jahr gestartet wie schon seit 2013 nicht mehr. Vor zehn Jahren ging es um 51 Prozent nach oben.
Ist das jetzt eine neue Rallye oder bloß ein Strohfeuer? Sowohl für weitere Kurssprünge als auch für einen erneuten Absturz gibt es Argumente. Wie es konkret weitergeht, könnte sich schon in wenigen Tagen zeigen.
Zinsentscheidung der FED als Scheidepunkt
Viele, die aktuell bullisch auf den Kryptomarkt – und dabei insbesondere auf den Bitcoin – schauen, setzen darauf, dass die US-Notenbank Fed aufgrund sich einbremsender Inflation in Sachen Zinserhöhungen ebenfalls auf die Bremse steigt.
Ein geringeres Zinsniveau sorgt für mehr Risikofreude bei den Anleger:innen. Das kommt dem Kryptomarkt ebenso zugute wie den Aktienmärkten. Am 31. Januar 2023 ist es soweit, dann gibt die Fed ihre Entscheidung in punkto Leitzins bekannt.
FTX-Milliarden und Binance-Jobs stützen Bitcoin-Hype
Ebenfalls auf der Positivseite verbuchen Marktbeobachter:innen, dass in den Büchern der Pleite-Börse FTX – anders als befürchtet – doch noch liquide Mittel in Milliardenhöhe „gefunden“ wurde.
Auch, dass die größte Kryptobörse Binance viele neue Mitarbeiter:innen einstellt, um sich für einen erneuten Bullrun in Stellung zu bringen, sorgt natürlich für gute Stimmung auf dem Markt.
Bitcoin: US-Finanzriesen auf Einkaufstour
Laut Coindesk dürfte aber noch etwas anderes hinter den Preissprüngen stecken – US-amerikanische Finanzinstitutionen. Hedgefonds, Konzerne und traditionelle Finanzverwaltungsfirmen aus den USA hätten in den vergangenen Wochen für rund 85 Prozent des Aufschwungs gesorgt.
Aber genau aus den USA kommen auch einzelne warnende Stimmen. Was wäre, wenn die Fed ihre aggressive Zinspolitik nicht zurückfährt? Was ist, wenn tatsächlich eine Rezession vor der Tür steht – aller positiven Marktstimmung zum Trotz.
Außerdem bedeuten leichte Rückgänge bei der Inflation ja nicht, dass die Preise wieder sinken. Im Gegenteil: sie steigen weiter an, nur nicht mehr ganz so stark wie noch vor Wochen.
Ist der Bärenmarkt nach unten ausgereizt?
Einige vorsichtige Beobachter:innen ziehen auch die Chartanalyse für ihre Warnungen vor zu großem Optimismus zurate. So findet der Bitcoin-Kurs bei rund 25.000 Dollar einen starken Widerstand, den er bisher noch nicht einmal angelaufen hat.
Prallt der Kurs der Kryptowährung hier dauerhaft ab, könnten noch einmal die bisher nicht realisierten Tiefwerte des Bärenmarkts ausgetestet werden. Dann könnte es noch einmal in Richtung 13.000 oder gar 10.000 Dollar nach unten gehen.
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Author: Cynthia Hoffman
Last Updated: 1702616882
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